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Bericht über Besuch einer Delegation des CRIC und der CENCOIC in Hamburg

Anfang Juli hatten wir die Gelegenheit Vertreter*innen des CRIC und CENCOIC aus Kolumbien in Hamburg zu treffen. Von der Kaffeekooperative CENCOIC beziehen wir unsere hochwertigen Arabica-Bohnen.

Für uns war es eine besondere Gelegenheit mit Hernán Castellanos und Paola Reyes als Vertreter*innen der Kaffeekooperative sowie mit Jaime Juspian und Wilfer Sagal als Vertreter des Regionalen Rats der Indigenen im Cauca in Austausch zu kommen.
Zunächst habe wir uns bei unseren Freund*innen von Aroma Zapatista getroffen, um über die aktuellen Entwicklungen im Kaffeehandel und -anbau zu sprechen. Dabei haben wir uns auch gemeinsam aktuelle Verkaufszahlen hierzulande angeguckt.
Außerdem haben die Vertreter*innen der CENCOIC davon berichtet, dass sie ihre Expertise ausbauen, selbst Kaffee zu rösten, vor allem für den Markt in Kolumbien, aber auch ein erster Export von kleinen Mengen gerösteten Kaffee in die USA erfolgt ist.

Besuch des CRIC und der CENCOIC
Delegation der CRIC und CENCOIC in Hamburg mit Kollektivistas von Aroma Zapatista und la gota negra

Viele Herausforderungen

Auch über die insgesamt schwierige Situation vor allem wegen zunehmender Gewalt in der Region durch das organisierte Verbrechen wurde uns erzählt. Es gibt immer wieder Morde an lokalen Aktivist*innen, so wie Zwangsrekrutierungen und Anwerbung von Jugendlichen zu bewaffneten Gruppen oder zum Anbau illegaler Coca-Pflanzen zur Weiterverarbeitung zu Kokain.

Die CENCOIC versucht dagegen zu steuern, zum Beispiel indem sie Ausbildungsprogramme für Jugendliche in verschiedenen Bereichen ausbaut, darunter Kaffeeanbau und Weiterverarbeitung.

Parallelen und Verbindungen zwischen dem Cauca und Hamburg

Außer diesem Austausch gab es während des Besuches noch weitere Programmpunkte, wie der Besuch bei Vertreter*innen der Linksfraktion. Hier gab es einen sehr guten Austausch zum Thema Drogenanbau- und handel und Kriminalisierung von Drogenkonsument*innen hier vor Ort. Diese Verbindung von Drogenkonsum hier und ansteigender Gewalt dort ist sicherlich nicht allen bewusst und beide Seiten waren sich einig, dieses Thema weiter in die Öffentlichkeit zu rücken.
Auch die öffentliche Veranstaltung im Café Knallhart war ein Highlight des Besuches, so hatten auch andere interessierte Personen die Möglichkeit über die Situation vor Ort zu erfahren und in Austausch zu treten.

Insgesamt haben wir uns sehr über den Besuch gefreut und begreifen das als einen wichtigen Teil unserer Arbeit, der zu direkten und solidarischen Beziehungen beiträgt. Und letztendlich macht es allen mehr Freude in persönlicher Atmosphäre am selben Tisch zu sitzen und so persönliche Beziehungen (weiter) aufzubauen.

Bericht des CRIC

Auf ihrer Homepage hat auch der CRIC einen kurzen Bericht publiziert, den wir für euch ins Deutsche übersetzt haben. Das spanische Original findet ihr hier: https://www.cric-colombia.org/portal/programa-economico-ambiental-cric-cafe-alemania-cric-cauca/)

 

Das ökonomisch-ökologische Projekt des CRIC möchte den Markt für Kaffee in Deutschland erweitern

In dem Bestreben, die produktive Dynamik der indigenen Gemeinden des Cauca zu stärken und sich auf dem internationalen Markt zu konsolidieren, führte der Regionale Indigene Rat des Cauca (CRIC) eine Geschäftsreise nach Hamburg (Deutschland) durch. Hauptziel dieser Initiative war es, in Zusammenarbeit mit der Central Cooperativa Indígena del Cauca (CENCOIC) neue Abnehmer für den Kaffee zu finden, der von den dem CRIC angeschlossenen Gemeinschaftsunternehmen produziert wird.

Laut Wilfer Sagal Medina, dem Leiter des Umweltwirtschaftsprogramms des CRIC, ist diese Strategie Teil eines umfassenden Plans zur Positionierung von mehr als 700 indigenen Familien aus fünf Zonen des Cauca auf dem internationalen Markt. Mit diesem Schritt sollen nicht nur die wirtschaftlichen Bedingungen der Kaffee anbauenden Familien verbessert, sondern auch nachhaltige und umweltverträgliche Praktiken in der Kaffeeproduktion gefördert werden.

Das Programm sieht auch die Bereitstellung von technischer Hilfe und die Verbesserung der produktiven Infrastruktur für rund 3 200 Kaffeebäuer*innen in den indigenen Gebieten vor. Diese Maßnahmen sollen die Qualität des Kaffees verbessern, die Produktivität steigern und sicherstellen, dass die vom internationalen Markt geforderten Standards erfüllt werden.

 

 

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Bericht vom Cauca-Seminar vom 3-5.12.21 im ABC-Bildungshaus Hüll

Zwei von uns hatten im Dezember die tolle Möglichkeit an einem Austausch- und Vernetzungsseminar teilzunehmen, bei dem sich Aktive trafen, die auf verschiedene Weisen mit der Indigenen Bewegung im Cauca, Kolumbien verbunden sind.

Wir als Kollektiv verkaufen Kaffee , der von der CENCOIC angebaut wird, das ist der wirtschaftliche Dachverband von Betrieben, die in der CRIC organisiert sind und der CRIC wiederum ist der Rat der Indigenen des Cauca. Wir sind also über unseren Kaffee mit der indigenen Bewegung im Cauca verbunden und haben uns entschieden, ihren Kampf für Land und Unabhängigkeit zu unterstützen. Leider hatte von uns aber noch niemand die Möglichkeit, die Kaffeekooperativen vor Ort zu besuchen und so war es für uns eine tolle Gelegenheit bei diesem Seminar sowohl andere Aktive, die teilweise schon deutlich länger in der Solidaritätsarbeit mit dem CRIC aktiv sind als wir zu treffen. Außerdem konnten wir auch mit zwei Mitgliedern der CRIC ins Gespräch zu kommen, die dem Seminar per Zoom zugeschaltet waren.

Wir haben den Samstag vor Allem dafür genutzt, uns über verschiedene Aspekte der Bewegung zu informieren.

Die indigene Guerilla Quintìn Lame

Zuerst haben wir den Film „el último comandante de los quintines“ gesehen, in dem die Filmemacherin Eliseth Peña die Vergangenheit ihrer Familie filmerisch aufarbeitet. Ihr Vater war der letzte Kommandant der Guerilla Quintín Lame, die als einzige indigene Guerilla Lateinamerikas vor allem in den 80er Jahren für die Rechte der Indigenen im Cauca kämpfte. Eliseth Peña war anwesend und so hatten wir die Möglichkeit, sie nach dem Prozess des Filmdrehs und nach Hintergrundinformationen zu befragen.

Die Guardia Indígena

Dann war uns Jonas zugeschaltet, der im Juni 2021 von einem 3,5 -jährigen Aufenthalt im Cauca zurückgekehrt ist und in dieser Zeit den CRIC auf verschiedenen Ebenen unterstützt und vor allem mit der Guardia Indígena gearbeitet hat. Die Guardia Indígena ist eine selbstorganisierte Selbstverteidigungsstruktur der CRIC. Sie verteidigen das Territorium der Indigenen gegen Angreifende von außen. Das sind häufig Paramilitärs, die in Kolumbien für viele Menschenrechtsverletzungen und Morde verantwortlich sind. Es gibt aber noch viele andere Akteure, die das Land der Indigenen betreten um es für sich zu beanspruchen. Dazu zählen Banden die den Drogenhandel organisieren und auch viele verschiedene Gruppen, die sich aus ehemaligen Guerillas zusammensetzen. Deren Interessen sind häufig ähnlich und überlappend, viele Gruppen sind in Drogenhandel und auch andere illegale Aktivitäten involviert und versuchen deshalb Macht über Land und Verkehrswege zu erlangen. Auch wenn die politischen Ideologien dieser Gruppen häufig sehr verschieden sind, ist es in der Praxis für die Indigenen meist kein großer Unterschied, mit wem sie es zu tun haben; All diese bewaffneten Gruppen stellen eine große Gefahr für das Leben der Indigenen dar und vor Allem Führungspersonen oder Mitglieder der Guardia Indígena leben in ständiger Lebensgefahr. Zu guter Letzt gibt es natürlich auch noch staatliche Akteure wie Militär und Polizei auf deren Konto zwar nicht wenige Morde und Gewaltakte gehen, deren Aktionen aber zumindest im gewissen Maße einschätzbar sind, berichtet uns Jonas.

Die Guardia Indígena rekrutiert sich aus allen möglichen Mitgliedern des CRIC, sowohl Männer als auch Frauen, Junge und Alte. Jeder Mensch aus den Gemeinden kann Teil der Guardia werden und tatsächlich sind oder waren viele es schon einmal in ihrem Leben. Wichtig ist, dass die Guardia zwar für die Verteidigung des Gebiets zuständig ist, sie lässt sich aber nicht mit einer Armee,Polizei oder anderen staatlichen Strukturen vergleichen. Die Mitglieder der Guardia Indígena erhalten keine explizite Ausbildung und werden auch nicht bezahlt. Außerdem sind sie nicht bewaffnet. Sie verteidigen also die Gemeinschaften ohne Waffen, sie versuchen allein durch ihre Überzahl an Menschen und ihr kollektives Vorgehen, Angreifende auszuschalten. Dafür haben sie ein System entwickelt, bei dem sich die verschiedenen Einheiten der Guardia im Falle eines Angriffes schnell untereinander informieren, wo die Angreifenden sind, damit sie das Gebiet nicht verlassen können. Sie verfolgen sie und versuchen sie einzukreisen und immer mehr Einheiten der Guardia dazuzuholen. Wenn sie viele Leute sind, versuchen sie die Angreifenden festzunehmen. Bei Zusammenstößen mit bewaffneten Gruppen hat die Guardia Indígena häufig Tote zu beklagen, trotzdem bleiben sie bei ihrer Strategie um das Gebiet zu verteidigen.

Das „programa jovenes“
Basti trinkt Kaffee beim Bildungsseminar zum indigenen Widerstand im Cauca

Nach einer Pause war uns dann Eliana aus dem Cauca zugeschaltet. Trotz einigen Technikproblemen haben wir interessante Einblicke in das Jugendprogramm der CRIC bekommen. Der CRIC hat für jede Verwaltungszone Verantwortliche, die die gemeinsam erarbeiteten Ziele in Bezug auf Jugendliche umsetzen sollen. Eliana ist eine davon. Sie hat uns berichtet, dass eines der größten Probleme derzeit ist, dass Jugendliche aus der Bewegung sich aus ökonomischen Gründen bewaffneten Gruppen anschließen. Um diesem Problem zu begegnen wurden verschiedene neue Strategien erarbeitet unter anderem wird eine Analyse der Familiensituation vorgenommen: mit welchen Problemen wie z.B. innerfamiliäre Gewalt oder Alkoholismus sind junge Menschen in ihren Familien konfrontiert? Außerdem wird die ökonomische Situation betrachtet; weil nicht alle Familien ausreichend Land haben, um gut bewirtschaftbare Landstücke an ihre Kinder weiterzugeben, stehen Jugendliche vor dem Problem, keine wirtschaftliche Perspektive zu haben. Dieses Problem ist sehr schwer zu beheben weil es dafür viele Mittel braucht. Das Jugendprogramm versucht dem mit Fortbildungsmaßnahmen zu begegnen um Jugendlichen alternative Arbeitsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Das „programa mujer“

Im Anschluss haben wir uns mit einer Vertreterin des Frauenprogramms per Zoom getroffen. Sie hat uns sehr fundierte Informationen zur Entstehung und den Aktivitäten der Frauen in der Bewegung gegeben. Das Frauenprogramm soll die wirtschaftliche Situation der Frauen stärken, ihre Präsens in Gremien und auf Posten stärken und damit auch ihren Einfluss in der Bewegung vergrößern. Außerdem analysieren die Verantwortlichen des Programms in welchen Maße Gewalt gegen Frauen und innerfamiliäre Probleme bestehen um diese dann systematisch angehen zu können. Als aktuelles Projekt arbeiten sie an der Einrichtung eines Hauses, dass ich als eine Art Frauenhaus bezeichnen würde. Hier können Frauen Schutz finden, die aus gewalttätigen Beziehungen fliehen und in einem neuen Leben Fuß fassen. Außerdem dient das Haus den organisierten Frauen als Treffpunkt.

Beim Seminar zum indigenen Widerstand im Cauca schneit es draußen während wir drinnen per Vidokonzerfenz diskutieren
Drinnen war es sehr gemütlich, draußen fallen die Schneeflocken

Wie geht es weiter?

Der Sonntag war dann eher der konkreten Planung der weiteren Aktivitäten und Vernetzung gewidmet. Wir waren uns darin einig, dass wir uns weiter gemeinsam organisieren und die indigene Bewegung im Cauca unterstützen wollen. In unseren Gesprächen vom Samstag haben wir mehrfach gehört, dass es für die CRIC hilfreich wäre, wenn ihre Kämpfe bekannter gemacht werden. In Deutschland und anderen Teilen der Welt aber auch in Kolumbien selbst, wo nicht alle diese Kämpfe kennen oder vielleicht auch ein Bild von den Indigenen haben, das mit der Realität nicht viel zu tun hat. Das heißt, das Produzieren, Übersetzen und Verbreiten von Informationen ist eines der Ziele was wir uns setzen. Wir haben uns auch darauf geeinigt, dass es ein Folgetreffen geben soll um weiter an dem Thema zu arbeiten und unser Wissen zu vertiefen.

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Reisebericht Cauca Teil 2

Reisebericht Cauca zweiter Teil vom 14.10.2020

Dies ist der zweite Teil des Reiseberichts von Martin und Kerstin vom Kaffee Kollektiv Aroma Zapatista aus Kolumbien – diesmal im online Format, dem wir als La Gota Negra beiwohnen durften. Vielen Dank für die Einladung dazu !

Programma Mujer (PM)

So heißt das Frauenprogramm innerhalb der CRIC (Rat der Indigenen aus dem Cauca). Beim letzten Treffen mit dem PM vor 2 Jahren ist die gemeinsame Idee entstanden einen eigenen „Frauenkaffee“ herauszubringen, d.h. einen Kaffee, der nur von weiblichen Bäuerinnen der CENCOIC (zentrale indigene Kooperative des Cauca) produziert wurde. Für Kerstin und Martin war dies natürlich eine super Gelegenheit den neuen „Tierra y Luna“ Espresso präsentieren zu dürfen. Außerdem hatten sie Veröffentlichungen und Artikel zum PM aus Deutschland von verschiedenen Zeitschriften wie: frauen*solidarität, Graswurzelrevolution und der iz3w im Gepäck. Für beides gab es sehr viel Anerkennung und Applaus.

Als neue Errungenschaft ist jetzt eine Frau im obersten Rates des CRIC vertreten (auch wenn langfristig eine paritätische Besetzung erreicht werden soll). Neu ist auch, dass Gewalt gegen Frauen offen thematisiert wird und dass dem PM eigene Räume in den Selbstverwaltungen der Rescuardos zur Verfügung stehen. Leider ist es allerdings immer noch so, dass Frauen meist alle „Care Aufgaben“ übernehmen müssen und Teilhabe und Anerkennung im CRIC offene Versprechen der Bewegung bleiben. Deshalb ist auch die ökonomische Teilhabe – die mit der Forderung nach mehr Landbesitz einhergeht – ein wichtiges Thema für das PM.

Problematisch ist zudem, dass viele Frauen gezwungen sind in der „Drogenwirtschaft“ zu arbeiten, weil sie nur dort Beschäftigung finden und diese besser bezahlt ist. Deshalb ist die Entmilitarisierung der indigenen Gebiete und Schaffung ökonomischer Alternativen für Frauen elementar. Es wurden Strukturen zur Unterstützung von Betroffenen von Gewalt geschaffen, jedoch soll sich vor allem strukturell etwas verändern. Deshalb finden z.B. auch Workshops für Männer zu Gender Themen statt.

Schwangerschaftsabbruch ist im Moment ein kontrovers diskutiertes Thema in Kolumbiens Gesellschaft. Beim PM gibt es dazu keinen Konsens. Abbrüche, durchgeführt mit pflanzlichen Mitteln, sind jedoch schon lange Praxis in einigen Gemeinden. Des weiteren werden häufig Abbrüche bei Zwillingsschwangerschaften praktiziert, um Risiken für Kinder und Mutter zu verkleinern.

Traurigstes Kapitel in jüngster Zeit war der Mord an Christina, 29 jähriges Mitglied im PM. Sie wurde von Paramiltärs getötet, was ein großer Bruch in der Arbeit des PM war und langfristig viele Frauen stark erschüttert hat.

Es gab im online Seminar noch mal Nachfragen zu LGBTQ Themen und ob diese beim PM präsent sind. Diese Kategorien waren bei den Treffen mit dem PM nicht präsent. Es wurde hauptsächlich in Mann, Frau, Kind aber auch alt und jung unterteilt.

 

Guardia Indigena (GI)

Das Ziel der GI ist der Schutz der Indigenen Gemeinden vor Eindringlingen von außen. Das Gefühl der Selbstermächtigung mit dem Einsatz des eigenen Körpers. Die GI trägt keine Waffen, sondern nur einen Baton (Holzstock) als symbolisches Autoritätszeichen. GI ist ein Prozess der in den Gemeinden entsteht – gewaltfrei und entschlossen von unten – jedoch arbeiten die GI inmitten einer Gewaltherrschaft von Drogenkartellen, Paramilitärs und anderen bewaffneten Gruppen, was sie vor spezielle Herausforderungen stellt. Da viele Resguardos Drogenanpflanzverbote mit Hilfe der GI durchsetzen wollen, werden diese zur direkten Zielscheibe.

Der Prozess der GI ist sehr sichtbar und einflussreich in den indigenen Gemeinden. Die GI kümmert sich um Menschenrechte, pol. Bildung aber auch Umweltschutz ( z.B. illegaler Baumeinschlag). Häufig wechseln Leute aus der GI später in selbstorganisierte Verwaltungsstrukturen des CRIC.

Ein wichtiges Element der indigenen Philosophie ist die emotionale Verbindung eines jeden Einzelnen mit dem Land und der Natur und daraus entstehend eine gefühlte Verpflichtung zum Schutze dessen. Darüber hinaus ist der Tourismus ist wichtiger Wirtschaftszweig in vielen Regionen. Um Naturschutzgebiete zu wahren arbeitet die GI mit der Guardia Campesina aus anderen indigenen Gebieten zusammen. Die Ausbildung eigener Mediziner_innen und die Produktion von Medikamenten auf Pflanzenbasis ist zudem wichtige Basis der eigenen Autonomie. Wie das Programma Mujer wird auch die GI von Aroma Zapatista mit Unterstützungsgeldern supportet.

Probleme

Es herrscht im Moment eine extrem hohe Bedrohungslage: sie werden sehr oft direkt als GI mit Schusswaffen angegriffen oder bedroht. Des weiteren gibt es keine staatliche Anerkennung der GI. Ziel ist allerdings nicht die Unterordnung staatlicher Institutionen, sondern eine unabhängige, selbstorganisierte Struktur zu bleiben. Die Arbeit in der GI ist ehrenamtlich. Es gibt kein Geld vom Staat. Finanziert wird das Ganze hauptsächlich über die eigenen Familien oder Kleinst-Spenden. Es gab interne Kritik an der Außenwirkung: das Auftreten einiger Mitglieder der GI erscheint für viele zu militaristisch. Außerdem ist auch Alkoholkonsum immer wieder Thema auf internen Treffen.

Es soll ein 108 Punkte Plan erarbeitet werden, wie die GI sich gegen gewalttätige Gruppen und deren Bedrohungen in Zukunft durchsetzten kann.