Wir möchten unseren Kaffee so ökologisch und nachhaltig wie möglich produzieren und verkaufen. Einfach ist das natürlich nicht, denn der Kaffee wird in Lateinamerika angebaut und muss dann einen langen Weg nehmen, um hier in euren Tassen zu landen. Trotzdem geben wir uns Mühe, wo möglich, Ressourcen zu sparen und ökologisch zu wirtschaften. Wo es machbar ist, liefern wir bestellten Kaffee mit dem Fahrrad aus.
Unverpackt kaufen
Wir haben verschiedene Behälter im Angebot, in denen Ihr Euren geliebten Kaffee aromageschützt und verpackungsfrei bekommen könnt. So wollen wir nach und nach weniger Verpackungsmüll produzieren und nachhaltiger wirtschaften. Für die ganz großen Kaffeetrinker*innen haben wir auch Metalleimer, in die zehn Kilo Bohnen passen – sprecht uns gerne an, wenn ihr den Kaffee in so einem Behälter haben wollt.
Recycling
Wenn möglich versuchen wir, keine Materialien neu zu kaufen. Wir sind immer fleißig dabei, alte Kartons und Verpackungsmaterial zu sammeln, damit wir den Kaffee in recycelten Materialien verschicken können. Außerdem drucken wir unsere Flyer und Etiketten selber und benutzen dafür ökologisches Papier von Memo (kein Flyeralarm!)
Kurze Wege
Unser Rohkaffee lagert in Billwerder Moorfleet, die Rösterei befindet sich in Rothenburgsort und unser Lager im Grindelviertel. Da alles super nah beieinander liegt, brauchen wir keine weiten Strecken per Auto zurückzulegen.
Transport
Leider gibt es bisher für den Import vom Rohkaffee noch keine ökologische, bezahlbare Alternative zum Containerschiff. Der gesegelte Kaffee ist etwa 5 Euro pro Kilogramm teurer und das Angebot dafür ist im Moment noch relativ klein. Unsere Pakete verschicken wir aus Mangel an Alternativen mit DHL, weil DHL nicht wie viele Konkurrenten ausschließlich Subunternehmer*innen beschäftigt, sondern z.T. auch Festangestellte mit Tarifvertrag.
Wenn ihr aus Hamburg bestellt, beliefern wir euch sehr gerne mit dem Fahrrad, wenn das logistisch möglich ist.
Nachhaltiger Anbau und Bio-Zertifizierung
Unser Kaffee ist im Moment nicht zertifiert. Das hat verschiedene Gründe. Die CENCOIC, also der Verbund, in dem die Kaffeebäuer*innen organisiert sind, stellt nach und nach ihre Betriebe um, so dass sie ein Bio-Zertifikat erhalten können. Das kostet allerdings viel Zeit und ist mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Einerseits ist eine Bio-Zertifizierung sehr teuer. Viele Kaffeebäuer*innen können sich das nicht leisten und sind somit von vornherein ausgeschlossen. Andererseits widersprechen die für Bio-Zertifizierung geforderten Praktiken in manchen Fällen den historisch lang erprobten Anbauweisen der indigenen Gemeinden, die diese Art der Landwirtschaft dann quasi für das Bio-Siegel aufgeben müssten.
Wenn euch das Thema interessiert, könnt ihr hier mehr dazu lesen:
Warum unser Kaffee kein Siegel hat
Nachhaltige Anbauphilosophie
Von der CENCOIC werden große Anstrengungen unternommen, die kapitalistisch-modernen Landwirtschaftspraktiken und -haltungen durch ein nachhaltiges und ganzheitliches Anbausystem und -philosophie zu ersetzen, die gleichzeitig die wirtschaftliche Existenz der Familien sichern kann. Das ist nicht einfach eine Umstellung hin zu einem „bio“-zertifizierten Produktion, die den Kriterien der Zertifizierungsorganisationen entspricht, sondern ein tiefgreifender Wandel von Konzepten, Lebens- und Sichtweisen. Fokus der CENCOIC dabei ist etwa durch Biodünger und die Aufbereitung des Bodens dessen Qualität wieder zu verbessern; Biodiversität und natürliche Kreisläufe zu kennen, zu fördern und zu nutzen; indigene Kulturtechniken wie den Gemüsegarten zur Selbstversorgung (tul) und den Anbau von Heilpflanzen (plantas medicinales) zu fördern; indigenes Wissen zu nutzen, etwa zu dem Zusammenhang von Mondphasen und Anbau/Ernte oder den Wegen, die Erde um Erlaubnis für die Aussaat und Ernte zu Bitten, Harmonie zu erzeugen.
Martin Mäusezahl, Bericht Reise in den Cauca September 2020
Wir vertrauen den Kaffeebäuer*innen und glauben daran, dass ihre Art des Anbaus ökologisch und sozial nachhaltig ist. Dafür braucht es für uns keine Zertifizierung.