Kaffeeanbau in Kolumbien

Der CRIC baut Kaffee an, von dessen Erlös der indigene Widerstand organisiert wird

Wir verkaufen Arabica-Kaffee, der in der Region Cauca in Kolumbien angebaut wird. Im Cauca haben sich verschiedene indigene Gruppen zum Rat der Indigenen, dem CRIC, zusammengeschlossen. Sie wollen dadurch ihre politische Situation verbessern, ihr Land gegen Angriffe der Regierung, Paramilitärs und Konzerne verteidigen und ihre Gemeinschaften stärken. Der indigene Widerstand hat im Cauca eine lange Tradition. In der Region wird viel Kaffee angebaut und die Erlöse helfen dabei, diesen Widerstand zu stärken.

Der Regionale Rat der Indigenen im Cauca (CRIC)

Mitglieder der CRIC versammeln sich um den indigenen Widerstand zu stärken

Seit seiner Gründung im Jahr 1971 wird der Regionale Rat der Indigenen im Cauca (CRIC) verfolgt und kriminalisiert. Damals wollten Großgrundbesitzer und regionale Politiker und ihre bewaffneten Schergen eine Indigene Bewegung und Organisierung im Keim ersticken. Doch die Selbstorganisierung der Indigenen im Cauca konnten sie nicht verhindern. Der Widerstand gegen Kolonialisierung und Unterdrückung hat eine lange Geschichte. Er führte 1971 zur Gründung des Regionalen Rates der indigenen Gemeinden im Cauca, dem Consejo Regional Indigena del Cauca. Damals standen besonders der Kampf gegen die „terraje“ – eine Art Frondienst, sowie die Frage nach eigenem Land im Vordergrund des Kampfes der indigenen Bevölkerung, die hauptsächlich als Kleinbäuer*innen ihr Überleben bestritten.
Diese Selbstorganisierung der Indigenen im CRIC begann im kleinen Ort Jambaló im Norden des Cauca. Diese Region ist seither als widerständig bekannt und ist auch heute der Ausgangspunkt vieler Proteste und Mobilisierungen. Auch die Proteste gegen die Regierung, die seit April 2021 in Kolumbien stattfinden, werden maßgeblich vom CRIC mitorganisiert. Der CRIC ist explizit eine pazifistische Bewegung, die sich dem Militär und bewaffneten Gruppen komplett unbewaffnet entgegen stellt. Hierfür gibt es das sehr erfolgreiche Konzept der Guardia Indígena (mehr zur Guardia indígena hier, hier und hier). Die Guardia Indígena ist eine Art unbewaffnete Selbstverteidigungseinheit. Jede Familie schickt dafür Menschen, die gemeinsam das Gebiet kontrollieren und gegen Angriffe verteidigen.

Eine wichtige Motivation der Bewegung ist es, ihren Kindern eine Alternative zum Drogenanbau und -handel und den bewaffneten Gruppen zu bieten.
Der CRIC vertritt heute einen Großteil der indigenen Bevölkerung im Cauca. Dazu zählen verschiedene indigene Gruppen („pueblos indigenas“): die Nasa (Páez), Misak, Totoroez, Yanakona, … die alle ihre eigene Kultur und Identität und – mit Ausnahme der Yanakona – auch ihre eigene Sprache behalten haben.

Die CENCOIC

Das Logo der Kooperative CENCOICDie verschiedenen Betriebe der CRIC organisieren sich zusätzlich in der CENCOIC (CENTRAL COOPERATIVA INDIGENA DEL CAUCA) einer Art Dachverband um die gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen zu vertreten. Dabei liegt das große Augenmerk auf dem Aufbau von fairen und solidarischen Handelsbeziehungen innerhalb von Kolumbien aber auch international. Die Arbeit der Kooperativen soll einen Beitrag zur Stärkung der Gemeinschaft und der einzelnen Produzent*innenfamilien leisten, außerdem wird ein besonderes Augenmerk auf das ökologische Wirtschaften und den guten Umgang mit der Umwelt gelegt.

Ihr könnt die Kaufverträge mit der CENCOIC hier einsehen:  Aktuelle Kaufverträge